Mit dem VW Bus auf Korsika – entlang der Westküste
Die Sandbleche sind Gold wert
Mit dem VW Bus auf Korsika. Wir sind am Aregno Plage / Campen auf Korsika Teil 1. Faulenzen ist angesagt. Bis am frühen Nachmittag, als ich entscheide, doch noch zusammen zu packen. Es geht weiter nach Süden Richtung Calvi, wo wir einen kurzen Zwischenstopp einlegen. Tolles Panorama beim Rundgang durch die Zitadelle, das Wahrzeichen von Calvi.
Weiter geht es mit dem VW Bus auf Korsika gen Süden. Als wir die Halbinsel Revellata passierten & hinab auf eine kleine Bucht mit Sandstrand blicken überlegen wir kurz – sollen wir es nochmal wagen? Als ein PKW auf der Schotterpiste den Berg hochgefahren kommt entscheiden wir uns für ein „ja“. Wir kamen auch ein gutes Stück weit, bis Hacko entscheidet: hier geht es nicht weiter. Zu ausgefahren und zu tiefe Löcher finden wir in der Huckelpiste. So entscheiden wir umzukehren. Gesagt, getan. Nur leider übersehen wir beim Wenden eine Kante mit sandigem Untergrund und fahren uns fest. Stehen quer mitten auf der Strasse… Sandbleche runter. Leider ist die Kante zu hoch und die Vorderräder schon zu tief versackt… Winsch raus. Sie zieht. Nur leider halten die Spanngurte dem Zug nicht stand… Wagenheber raus. Beide Vorderräder nach oben heben. Sandbleche drunter…
Nach einer gefühlten Ewigkeit kommen wir frei & der Stau, den wir verursacht haben, löst sich auf. Für meine Nerven war das genug Schotterpiste 😉 Mal sehen, ob wir uns in diesem Urlaub nochmals eine Huckelpiste entlang wagen.
Weiter geht es auf der wunderschönen Küstenstrasse D81b in der Abenddämmerung nach Süden. Die Campingplätze entlang der Strecke haben allesamt geschlossen. Kurz vor Eintreten der Dunkelheit treffen wir auf einen Womostellplatz, terrassenförmig angelegt, 5 min nördlich von Galéria. 20 Euro pro Nacht, tagsüber gebührenfrei. Jetzt, Ende Mai, sind wir eines von 4 Fahrzeugen. Während wir unsere Koteletts & Auberginen grillieren geben einige Delfine vor der Küste ein Gastspiel. Herrliche Kulisse. Toller Ausklang.
Hacko im Wasserloch
Wir sind wandern, ja: WIR. Und zwar im Fango Tal. Und Hacko sitzt sogar freiwillig, als erster, plötzlich in einem der vielen Waterholes. Ich fass es nicht. Und es sollte nicht das letzte in diesen Ferien sein J Wir übernachten wieder freistehend an einem Strand unterhalb von Partinello. Kurz vor Porto. Perfekt.
Topp Ziele: Spelunca Schlucht & Calanche bei Piana
Über die D124 fahren wir nach Ota, dann weiter nach Evisa, wo wir zu Mittag super Pizza essen. Auf dem Weg dahin sehen wir sie: freilaufende Hausschweine. Es gibt sie doch!
Während der Fahrt geniessen wir spektakuläre Ausblicke in die Spelunca Bucht (wer braucht schon den Grand Canyon?), aber auch ich bin heute zu faul zum Wandern. Zurück an der Küste blicken wir auf die spektakuläre Einfahrt in den Hafen von Porto. Bei dieser Brandung fährt heute wohl kein Schiff rein oder raus.
Auf der Weiterfahrt Richtung Piana mache ich mich doch noch auf eine kurze Wanderung in der Calanche, vom „Tête de Chien“ zum „Château de Fort“. Hacko relaxt derweil im Auto und wartet auf mich. Nach dem Einkauf in Piana geht es weiter zum Plage d’Arone, wo wir uns einen Stellplatz für die Nacht erhoffen. Dort ist jedoch leider alles zugebaut & somit übernachten wir auf einem Wanderparkplatz an der D824, mit grandiosem Ausblick.
Plage de Cupabia – definitiv ein Muss
Auf der Weiterfahrt nach Süden lassen wir Ajaccio links liegen, da wir spontan keinen schönen Stell- oder Campingplatz in der Umgebung finden. Und untertags, zur Mittagszeit, habe ich keine Lust, eine Grossstadt zu besuchen.
Eher durch Zufall – aufgrund eines Abstechers zum Strand entdeckt wir es: ein Traumplätzchen – Camping direkt am Wasser: Camping Cupabia. Der Platz liegt an einem sehr schönen Strand, von dem es auch einige tolle Wandermöglichkeiten entlang der Küste oder in die dahinterliegenden Berge gibt.
Hier haben wir Stefan und Anita kennengelernt. Stefan hat vor vielen Jahren seine Stahlyacht „Stalker“ komplett selber gebaut. Mit dieser war er einige Jahre in der Nordsee, im Nordatlantik bis zu den Azoren und später im Mittelmeer unterwegs. Sein Dingi (ein Banana Boot) begleitet ihn bis heute. Zum Glück auch noch nach dem folgenden Tag…
Eine Seefahrt, die ist lustig…
Stefan hat uns vertrauensvoll sein Banana Boot überlassen, schliesslich können wir ja segeln, glaubte ich bis dahin zumindest noch… 😉
Zuverlässig, wie fast jeden Tag, kommt am späten Vormittag guter Wind (3-4) auf & wir wagen einen kleinen Törn. Nach kurzem Einsegeln ist das Ziel eine Boje, um daran festzumachen und von dort aus schwimmen zu gehen. Schnapsidee. Beim Ansteuern der Boje fahren wir ganz klassisch einen Aufschiesser und … kentern … ich denke die ganze Zeit nur panisch, dass das Boot sinkt. Drehen liess es sich auf jeden Fall nicht mehr! Und das Segel zog es langsam immer tiefer unter Wasser. Wie durch ein kleines Wunder schafft es Hacko das Segel zu lösen (es hatte sich zunächst komplett verfangen), sogar seine Badeschuhe zu retten (dürfte ich gar nicht erwähnen…) und an Land zu schwimmen. Das Banana Boot banden wir an der Boje fest, um es später zu holen.
Bei der ganzen Aktion befindet sich nicht mal 10 Meter von uns entfernt ein Jetskifahrer auf Beobachtungsposition. Ja: Beobachtungsposition. Ich winke ihm zu und rufe, aber denkst du, er macht Anstalten uns zu helfen? Dann fährt er plötzlich weg. Holt er allenfalls seinen Kollegen mit dem Schlauchboot? Pustekuchen. Unglaublich: Dicke Schiffe fahren, mit Jetskis Lärm verursachend durch die Bucht jagen und dann nicht mal die einfachsten Seemannschaftsregeln kennen?
Nachdem das Banana Boot an Land & trockengelegt war stellen wir erleichtert fest, dass tatsächlich nur die Splinte fehlen, die die Sitzbänke fixieren. Hacko baut neue aus Heringen, damit Stefan wenigstens während seiner verbleibenden Ferien noch Banana Boot Fahrten unternehmen kann.
In die Berge Korsikas geht es im 3. Teil unseres Reiseberichtes.
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