Campen in den Bergen und an der Ostküste Korsikas

Über Cap Corse ging es entlang an der Westküste Korsikas bis zum Plage de Cupabia. Die letzten Tage verbringen wir in den Bergen und an der Ostküste Korsikas.

Ein wenig Kultur darf es auch auf Korsika sein

Nach drei Tagen Cupabia fahren wir weiter gen Süden, besuchen Porto Pollo (netter kleiner Hafen & Bucht) und tauchen in Filitosa ab ins Jahr 1600 v. Chr. als die berühmten Menhirstatuen entstanden. Wir übernachten auf einem Parkplatz in Sartène. Dort entdecken wir in einer der Seitengassen das Restaurant L’Arbousier, wo wir typische corsische Gerichte serviert bekommen.

Bonifacio und Porto-Vecchio

Es gibt einfach Tage, an denen ich absolut keine Lust habe, zu fotografieren. Insbesondere, wenn gefühlt tausend andere Menschen um mich herum wie wild in der Gegend herum knipsen. Der Tag in Bonifacio ist so einer. Wir parkieren etwas ausserhalb und fahren mit unserer kleinen Dax* in die Stadt, in der wir uns zwischen anderen Menschen durch die Gassen treiben lassen.

Weiter geht es nach dem Städtebesuch Richtung Norden. Auf dem Camping „La Baie des Voiles“ nördlich von Porto-Vecchio, wieder direkt am Wasser, finden wir unseren Stellplatz für die nächsten zwei Nächte. Von hier aus besuchen wir mit der Dax* Porto-Vecchio und düsen ein paar schöne Küstenstrassen z.B. zum Plage Palombaggia entlang. An diesem Strand, der in jedem Reiseführer als Topptipp angepriesen wird, kann übrigens auch für 10 Euro direkt im Dünenwald hinterm Strand übernachtet werden.

Auf in die Berge

Wir fahren ins Landesinnere. Alta Rocca, vorbei am Stausee Barrage de l’Ospedale und machen eine wunderschöne Wanderung zum Piscia du Gallu. Auf dem Rückweg gönnen wir uns ein Bad in einem waterhole, wie ich sie seit meiner Zeit in Australien immer nenne. Dieses waterhole ist so gross, dass es wie ein kleiner See erscheint. Für diesen Abend ist es unser persönlicher natürlicher Pool mit eigener Dusche (Wasserfall). Ein perfekter Abschluss der Wanderung.

Wieder am Parkplatz angekommen, sind wir nur noch eines von drei weiteren Fahrzeugen. Dort lernen wir Stefanie kennen, die ihren Bus etwas weiter unten parkiert und auch überlegt hier zu übernachten. Sie ist Autorin von einigen Wanderführern und hat einige Bücher der Womo Serie verfasst. Dementsprechend kennt sie Korsika sehr gut und kann uns noch ein paar Tipps für die nächsten Tage mit auf dem Weg geben. Es ist ein sehr gemütlicher & unterhaltsamer Abend.

Unsere nächsten beiden Nächte verbringen wir auf dem Camping „Le Soleil“ bei Tattone. Von hier bzw. von Canaglia aus (dorthin fahren wir mit unserer Dax*, wenn du mit dem Auto bzw. dem Bus fährst parkierst du am Strassenrand vor Canaglia) unternehmen wir eine Wanderung zur Bergerie de Tolla. Sie verläuft entlang eines Flusses mit vielen schönen, aber auch eiskalten, Badegumpen. Vorbei an der Cascade du Meli.

Eine Nacht stehen wir direkt an der Restonica bei Corte. Auf dem Camping „Tuani“. Leider war der hintere Teil des Tals aufgrund von Bauarbeiten gesperrt. Die Schranke war zu und somit bleibt uns ein Ausflug bis zum Ende des Tals verwehrt. Wir könnten zwar mit der kleinen Dax* neben der Schranke her, aber so richtig traue ich mich nicht. Am Abend besuchen wir Corte, die einzige Universitätsstadt Korsikas & lassen den letzten Abend in den Bergen Korsikas ausklingen. Am nächsten Tag geht es wieder an die Ostküste.

Eine kleine Reparatur steht immer an

Wir verlassen Corte, fahren bis es plötzlich rattert & rumpelt. Haben wir wieder einen Stein im Reifen? Das war die erste Vermutung, aber zu finden ist nichts. Langsam fahren wir weiter. Das Rumpeln wird immer schlimmer. Hackos nächste Vermutung: Radmuttern lose oder Radlager? Zum Glück stellte sich raus, dass es „nur“ die Radmuttern des linken Vorderrades waren. 5 Stück an der Zahl haben sich da einfach mal losgerüttelt. Nur stehen wir jetzt vor einem kleinen Problem: 17er Schlüssel? Vieles haben wir an Bord, nur die Grösse, die wir für unsere Reifen benötigen nicht.

Nachdem bei dem Werkzeug unserer kleinen Dax* ein 17er Minischlüssel dabei ist konnten wir langsam mit mehrmaligen Stopps zum Nachziehen der Muttern zurück zum Supermarkt fahren. Puh, zum Glück haben die das passende Radkreuz im Sortiment.

Direkt am Wasser, direkt am Strand – an der Ostküste Korsikas

An der Ostküste ist es unser Ziel, einen Platz für die nächsten drei Nächte zu finden. Zum Ende der Ferien wollen wir nicht mehr viel fahren. Ich wälze nochmals meinen Reiseführer, nachdem uns der erste Campingplatz nicht so optimal zugesagt hat. Auf die Suche nach freien Plätzen wollen wir uns gar nicht mehr begeben, da wir im Süden und Osten in der Hinsicht bis jetzt nicht so erfolgreich waren. Ich werde fündig. Mein Reiseführer schreibt zu unserem nächsten Campingplatz: „…die meisten allerdings in praller Sonne, direkt am Strand…“.

Da die Hauptstrasse im Osten perfekt ausgebaut und schnell befahrbar ist machen wir uns also nochmals auf in den Süden bis kurz vor Solenzara und erreichen den Platz „Les Eucalyptus“ nach ca. 1 Stunde Fahrt. Und tatsächlich: für uns ist der Platz perfekt: direkt am Strand. Tolles klares Wasser. In der hintersten Ecke – da wir ja keinen Strom brauchen – fühlen wir uns fast einsam 😉 Die Nähe zur Hauptstrasse stört nur am ersten Abend ein wenig. Danach ist sie vergessen & wir hören die Autos nicht einmal mehr.

Zapfendiebe

Stinksauer bin ich. Wir kommen von unserem Abendausflug nach Solenzara zurück. Ein super schöner letzter Abend, den wir mit Bier und Eis auf der Hafenmauer verbrachten. Da wir am nächsten Tag früh aufbrechen sortiere ich noch die Pinienzapfen, die ich für Christa gesammelt habe. Die letzte Sammlung stand ja noch als „Gartenzaun“ vor unserer Matte. Als ich diese einladen will staune ich nicht schlecht: sie sind geschrumpft!!! Und die Form der Zapfen sind auch nicht die derjenigen die ich sie dahingesetzt hatte!!! Und mein „Obelix“ war auch nicht mehr dabei!!! Da hat doch tatsächlich jemand meinen Gartenzaun ausgetauscht. Die Pinienzapfen für unsere Freundin Christa! Also ich glaube das noch immer nicht und rege mich den ganzen Abend darüber auf: wie kann ein Mensch nur so dreist sein und einfach die Zapfen austauschen? Wenn sich jemand denkt, dass wir die ja „nur“ als Gartenzaun verwenden, dann kann er ja wenigstens fragen, oder?

Nun ja, ab sofort muss wohl alles gleich verstaut und verschlossen werden. Zum Glück hatte ich ja schon einige schöne Zapfen im Laderaum verstaut und morgen früh werde ich nochmals einen kurzen Strandspaziergang machen & hoffentlich nochmal fündig werden (was sich leider als negativ rausstellte, da wohl der Zapfendieb auch den Rest vom Strand leergeräumt hat).

Abschied nehmen

Es ist der letzte Abend, den wir mit unserem VW Bus unter der Markise am Strand stehen werden. Irgendwie noch surreal. Aber jeder Neuanfang bedingt wohl auch, das von etwas Abschied genommen wird. Wir geniessen unser Colomba stilecht im Weizenglas & freuen uns auf das was kommen wird.

*Eigentlich ist es nur eine Möchtgern-Dax. Ein Dax-Replica von Skyteam. Sie hat uns die letzten VW-Bus Ferien immer begleitet und war für viele Ausflüge Gold wert. Es fährt sich vor allem in Städten doch deutlich angenehmer mit einem kleinen Motorrad als im Auto. Verarbeitung ist zwar eine Katastrophe aber läuft trotzdem gut!

Warum unsere Sandbleche Gold Wert sind, wie ich Hacko plötzlich im Waterhole vorfand und welche unglaublich schönen Ecken Korsikas wir mit unserem VW Bus noch entdecken erfährst du im ersten und  zweiten Artikel zu dieser Reise.

Möchtest du auch mit dem Camper auf Korsika & hast Fragen dazu? Vielleicht warst du bereits schon einmal auf Korsika und hast Ergänzungen & interessante Tipps? Dann kontaktiere uns bzw. hinterlasse einen Kommentar. Ausserdem freuen wir uns über jeden Input und deine Meinung zu diesem Artikel.

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