Von Buhnen, Bobern und Blauen Tafeln – der freifliessende Oberrhein
Hafen Maxau. Der Kühlschrank ist leer & möchte gefüllt werden. Deshalb machen wir uns auf nach Maximiliansau, auf die andere Seite des Rheins. Von der Brücke aus ein Blick ins Wasser & schon sehen wir sie: Buhnen – Steinwälle – jedoch komplett überspült & somit für uns vom Wasser aus nicht sichtbar. Darauf möchten wir definitiv nicht auflaufen …
Buhnen & Bober – noch nie davon gehört?
Dann geht es dir so wie uns vor noch einigen Wochen. Buhnen? Bober? Buhnen sind Gesteinswälle, die vom Ufer aus in den Rhein angelegt wurden, um die Fahrrinne zu vertiefen bzw. um Uferbereiche zu schützen. Die Niedrigwasserbuhnen zwischen Iffezheim und Mannheim sind allerdings nur bei sehr niedrigen Wasserständen sichtbar. Nur Ufermarkierungen (weisse Steinplatten mit der Nummer der Buhne) zeigen, wo sie sich befinden. Die zusammenhängenden Buhnenfelder werden (unserer Erfahrung nach aber nicht immer !!) am Anfang, im Scheitelpunkt und am Ende durch Spierentonnen – sog. Bober – bezeichnet. Vorsicht: die Bober liegen vom Kopf der Buhne etwa 5 m zum Ufer hin versetzt. Ausserdem liegen vor dem ersten und nach dem letzten Bober oft auch noch Buhnen. Auch dicht ober- oder unterhalb von Hafeinfahrten liegen sie quer zum Strom -> Hinweise dazu im Rhein-Revierführer sowie in der Navionics Karte beachten !!
Erst viele km weiter den Rhein runter, in der Nähe von Rüdesheim, liegen die Buhnen sichtbar über Wasser.
Ausschau nach der blauen Tafel halten
Hier, auf dem freifliessenden Oberrhein, wechselt die Berufsschifffahrt nahezu vor jeder Stromkurve die Fahrwasserseite. Bergfahrer nutzen den schwächeren Strom der Innenkurve. Dies wird bei Tag durch eine hellblaue Tafel mit Funkellicht angezeigt. Für uns gilt nun: jeden entgegenkommenden Bergfahrer nicht nur genau beobachten sondern mit dem Fernglas auch nach der blauen Tafel suchen! Im Prinzip konnten wir aber schon fast davon ausgehen, dass wir bei jeder Rechtskurve die Fahrwasserseite zu wechseln hatten.
Unsere einzelnen Streckenabschnitte auf dem freifliessenden Oberrhein
- Hafen Maxau (km 363) – YSCL Lampertheim (Einfahrt in den Altrhein bei km 440) / 80 km
- YSCL Lampertheim (km 440) – Segelclub Mainspitze Gustavsburg (km 496) / 59 km
- Segelclub Mainspitze Gustavsburg (km 496) – RYC, Hafen Rüdesheimer Yachtclub (km 525) / 29 km
Unsere Tipps
YSCL Lampertheim: Die Einfahrt in eines der Altrhein Gewässer würden wir immer wieder empfehlen. Es ist schon fast eine andere Welt – die Strömung ist abrupt nicht mehr spürbar. Wir fühlen uns sicher, es ist friedlich. Wie idyllisch muss es im Frühling und Sommer in diesen „Seitengassen“ sein? Ankern ist auf vielen dieser Altgewässer möglich und wir hätten es zu wärmeren Jahreszeiten auch definitiv genutzt. Nur leider kam der Frühling erst etwas später.
Den Hafen Gustavsburg (Mainspitze) haben wir vor allem angefahren, da wir uns dort mit Babsi und Eric für ein Interview verabredet haben. Die beiden Glüxpiraten führen einen Podcast mit Themen rund ums Segeln. Wir durften dabei sein, obwohl wir zu dem Zeitpunkt nur gerade mal eine knappe Woche auf Langfahrt waren 😉
Zwar sind es von Mainz bzw. vom Hafen Gustavsburg nur 29 km bis Rüdesheim, aber dieses Städtchen im Rheingau wollten wir uns nicht entgehen lassen. Der Hafen des YC Rüdesheim ist sehr empfehlenswert: wahnsinnig tolle Gastfreundschaft, komfortable Liegeplätze, Nutzung von Fahrrädern und somit super Anbindung an die Stadt, tolle Ausflugsmöglichkeiten, gute Einkaufsmöglichkeiten, Hafendienst mit Bewirtung am Wochenende, …. und vieles mehr ….
Warum wir all diese Vorzüge des YC Rüdesheim weit länger als den einen geplanten Tag nutzen durften erfährst du im nächsten Beitrag.
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